Divertikelkrankheit
Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand, die sich selten entzünden können. Sie sind außerordentlich häufig, verursachen jedoch eher selten Beschwerden. Diese reichen von leichten linksseitigen Unterbauchbeschwerden über Blutungen bis hin zu massiven Bauchschmerzen („linksseitige Blinddarmentzündung“). Akute Entzündungen werden meist erfolgreich mit Antibiotika behandelt. Chronische, therapieresistente Beschwerden und Perforationen werden operiert.
Vorkommen
Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand. Mehr als 50% aller Menschen über 60 Jahre haben Divertikel. Die meisten Divertikel befinden sich im linksseitigen Dickdarm.
Ursache
der Divertikel sind ein zu hoher Druck im Dickdarm (infolge Verstopfung) durch faserarme Kost und eine Bindegewebsschwäche.
Symptome
Meist sind Divertikel Zufallsbefunde im Rahmen einer Darmspiegelung oder einer Ultraschalluntersuchung. Nur bei einem kleinen Teil der Betroffenen entwickeln sich Symptome infolge unterschwellig abgelaufener Entzündungen. Es handelt sich dabei meist um Schmerzen und Krämpfe im linken Unterbauch, die in Zusammenhang mit dem Stuhlgang stehen können.
Therapie
Im Vordergrund der Therapie steht das Erreichen eines regelmäßigen Stuhlgangs durch eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Bewegung. Eventuell sind Abführmittel wie Flohsamenschalen oder Macrogol notwendig. Bei Versagen dieser Maßnahmen kann eine Intervalltherapie einem entzündungshemmenden Medikament an den ersten 10 Tagen eines Monats erfolgreich sein.
Nur bei etwa jedem 10. Betroffenen einer Divertikulose wird sich eine akute Entzündung der Divertikel ereignen.
Reizlose und harmlose Divertikel im Simga
Divertikulitis
Durch verschiedene Faktoren kommt es zu einer akuten bakteriellen Entzündung eines Divertikels und seiner Umgebung.
Symptome
sind Unterbauchschmerzen, Fieber, Änderung des Stuhlgangs (meist Verstopfung, aber auch Durchfall möglich).
Diagnose
wird mittels der typischen Symptome, einer körperlichen Untersuchung und einer Ultraschalluntersuchung gestellt. Eine Darmspiegelung sollte bei akuten Beschwerden wegen der erhöhten Gefahr einer Darmverletzung nicht durchgeführt werden. Diese sollte aber nach Abheilen der Entzündung nachgeholt werden (zum sicheren Ausschluss eines Tumors).
Selten ist die Durchführung einer Computertomographie notwendig.
Therapie
Die meisten Patienten können ambulant mit Diät (ballaststoffarm) und eventuell einer antibiotischen Therapie behandelt werden. Schwerere Fälle sollten im Krankenhaus mittels Antibiotika über Infusion behandelt werden, bei Auftreten von Komplikationen kann auch eine Operation notwendig werden. Auch beim Auftreten von mehreren Divertikulitis-Schüben kann eine Operation sinnvoll sein.