Sonographie / Ultraschall
Der Ultraschall wurde vor etwa 50 Jahren in der medizinischen Diagnostik eingeführt. Er besitzt vielseitige Anwendungsmöglichkeiten, eine hohe diagnostische Aussagekraft, ist sehr wirtschaftlich und kann aufgrund seiner Gefahrlosigkeit (fehlende Strahlenbelastung im Gegensatz zu Röntgen und Computertomographie) beliebig oft wiederholt werden.
Auf dem Weg zur Diagnose ist der Ultraschall nach der Befragung des Patienten (Anamnese) und der körperlichen Untersuchung meist der 3. Schritt. Ultraschall ist dabei die Erweiterung der körperlichen Untersuchung mit technischen Mitteln. In vielen Fällen kann mit ihr schon die endgültige Diagnose gestellt werden.
Methode
Ultraschall verwendet Schallwellen mit Frequenzen oberhalb der menschlichen Hörgrenze. Im Schallkopf werden diese Wellen erzeugt und in das zu untersuchende Gewebe abgegeben. Durch die unterschiedliche Dichte der Gewebe wird der Schall unterschiedlich stark reflektiert. Die Stärke der Reflexion wird von einem Computer als Grauwert auf dem Ultraschallmonitor dargestellt. Gering echogene Strukturen wie Flüssigkeiten oder Blut stellen sich auf dem Ultraschallbild dunkel dar, Gewebe mit hoher Echogenität wie Luft oder Knochen dagegen hell.
Dopplerverfahren
Mit Hilfe des Doppler-Verfahrens kann außerdem sehr genau die Strömungsgeschwindigkeit in Blutgefäßen wie Arterien und Venen in Farbe dargestellt und auch gemessen werden.
Anwendung
Ultraschall eignet sich besonders gut für die soliden Organe wie Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Milz und flüssigkeitsgefüllten Organe wie Venen, Arterien, Gallenblase und Harnblase. Moderne Ultraschallgeräte, wie das in unserer Praxis verwendete Samsung HS50, können aber auch die luftgefüllten Organe wie Dünn- und Dickdarm gut darstellen. Dabei kann die Schleimhaut selbst nur schlecht beurteilt werden. Dies ist und bleibt die Domäne der Gastroskopie und Koloskopie. Im Gegensatz zu diesen kann sie aber die Darmwand sehr viel besser erkennen. Entzündliche Veränderungen und manchmal sogar Tumore des Dünn- und Dickdarmes können so oft schon bei der Sonographie gesehen werden.
Im Gegensatz zu statischen Untersuchungen wie Röntgen oder Kernspintomographie können bei der Sonographie Bewegungen z.B. des Darmes über einen längeren Zeitraum verfolgt werden.
Normalbefunde für Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse
Massive Entzündung des Dickdarmes: endoskopisch, im Graubild und Darstellung der vermehrten Durchblutung durch Farbe mit deutlich verdickter Wand des Darmes (Morbus Crohn).
Durchführung
Bei einigen Fragestellungen ist es von Vorteil, den Patienten in nüchternem Zustand zu untersuchen (Darstellung der Bauchspeicheldrüse, Frage nach Gallensteinen oder Beurteilung der Darmbewegung). Die Untersuchung wird im Liegen in Rücken- oder Linksseitenlage durchgeführt. Atemmanöver und Druck verbessert oft die Darstellbarkeit schwierig zu erreichender Organe.
Einige Befunde
2 Gallensteine in nicht entzündeter Gallenblase - Akute Blinddarmentzündung mit Abszessbildung - Harmlose Leberzysten