Refluxerkrankung
Magensäure führt durch eine Barrierestörung im Bereich der unteren Speiseröhre zu einer Reizung oder einer Verätzung der Schleimhaut. Eine medikamentöse Unterdrückung der Säureproduktion führt in den meisten Fällen zu einem raschen Abheilen. Oft handelt es sich, da die Ursache nicht behoben wird, aber um eine Dauertherapie. Allgemeinmaßnahmen (v.a. Gewichtsabnahme) sind ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Nur selten wird eine operative Sanierung erwogen. Dauerhafter Reflux erhöht das Risiko der Entstehung von Speiseröhrenkrebs.
Ursache
der Refluxerkrankung ist eine defekte Barriere zwischen Speiseröhre und Magen. Die aggressive, im Magen produzierte Salzsäure gelangt in den unteren Teil der Speiseröhre (Reflux) und führt dort zu einer Reizung oder gar einer Verätzung der Schleimhaut. Meist ist eine Fehlfunktion des unteren Ringmuskels der Speiseröhre für diese Barrierestörung verantwortlich. In fortgeschrittenen Stadien kann es zu einer (Teil-)Verlagerung des Magens in den Brustraum (Zwerchfellbruch oder Hernie) kommen.
Symptome
sind Sodbrennen und saures Aufstoßen, seltener Schluckstörung, Schmerzen über dem Brustbein, Heiserkeit und Husten.
Komplikationen
sind Engstellen mit Passagestörung der Nahrung und eine Entwicklung von Speiseröhrenkrebs durch sehr lange andauernden Reflux.
Diagnostik
Es sollte frühzeitig eine Magenspiegelung (Gastroskopie) zum Ausschluss eines Tumors und zur Quantifizierung des Zwerchfellbruchs erfolgen. Hierbei können dann auch Vorstufen von Speiseröhrenkrebs erkannt werden (Barrett-Ösophagus).
Sollten sich bei der Gastroskopie keine Veränderungen der Schleimhaut ergeben, kann eine Säuremessung in der unteren Speiseröhre über 24 Stunden weiteren Aufschluss über die Art der Erkrankung geben (pH-Metrie).
Therapie
Im Vordergrund steht eine Änderung des Lebensstils mit Gewichtsreduktion, Nikotinkarenz, Meiden von fetten und süßen Speisen, sowie Alkohol, Schlaf mit erhöhtem Kopfende und Verzicht auf Spätmahlzeiten.
Oft wird eine Therapie mit einem Säureblocker unumgänglich sein. Diese führt nicht zu einer Heilung, es wird aber verhindert, dass es zu weiteren Verätzungen der Speiseröhre kommt. Häufig handelt es sich hier um eine Dauerbehandlung. Diese sollte deshalb in der geringsten wirksamen Dosierung durchgeführt werden.
Nur in Ausnahmefällen wird man eine operative Behandlung durchführen. Meist wird diese bei Unverträglichkeit oder Unwirksamkeit von Säureblockern erwogen. Es wird hierbei eine Magenmanschette um den unteren Teil der Speiseröhre gelegt, die ein Zurückfließen des Mageninhalts in die Speiseröhre verhindert.